Gürtelrose: Impfung und Behandlungsmöglichkeiten

Oft werde ich aktuell auf das Thema Gürtelrose angesprochen, das durch eine große Impfkampagne eines Pharma-Unternehmens im Moment sehr populär gemacht wird.

Die medizinische Fachwelt wundert sich, dass so eine sehr drastische und verunsichernde Werbung von den Behörden geduldet wird. Abgesehen davon: Was ist dran am Problem?

Was ist Gürtelrose?

Die Gürtelrose ist eine Erkrankung der Haut und des Nervensystems, die mit einer Bläschenbildung, ähnlich wie bei Windpocken, einhergeht. Und es sind auch genau dieselben Viren, nämlich Herpes-Viren, die im fortgeschrittenen Alter eine Gürtelrose (im Fachbegriff Zoster) hervorrufen.

Man kann sich das so vorstellen: Mit diesen Viren kommen wir alle früher oder später in Kontakt. Bei Erstinfektion bekommt man als Kind die Windpocken, die in aller Regel folgenlos abheilen. Aber einige Viren fallen in eine Art Dornröschen-Schlaf, sie machen über Jahre oder Jahrzehnte nichts, sind aber noch da. Wenn dann durch irgendwelche Probleme das Immunsystem in einen Schwächezustand gerät, können diese Viren sich wieder vermehren. Und das passiert dann nicht im ganzen Körper, sondern im Ausbreitungsgebiet eines Segment-Nerven: gürtelförmig, daher der Name.

Normalerweise passiert das nur auf einer Körperseite. Meist beginnt es mit einem Ziehen oder Stechen unter der Haut, nicht so richtig schmerzhaft, aber irgendwie merkwürdig. Die Bläschen kommen oft 2 bis 3 Tage später. Spätestens dann sollten Sie zum Arzt gehen.

Behandlung einer Gürtelrose

Eine Gürtelrose ist sehr gut behandelbar mit einem sogenannten Virostatikum. Ähnlich wie Bakterien mit einem Antibiotikum behandelt werden können, so können Herpes-Viren mit diesem Virostatikum abgetötet werden. Wenn man das sofort macht, heilt die Gürtelrose in der Regel folgenlos ab.

Wenn nicht – und das ist die Gefahr – kann es zu einer Art Dauerreiz der Nervenendigungen kommen, einem sogenannten neuropathischen Schmerz. Und der ist echt unangenehm. Wenn es also zu solchen Schmerzen kommt, verordne ich großzügig Schmerzmittel, die Sie auch nehmen sollten.

Wie kann ich mich vor Gürtelrose schützen?

Wie bei vielen anderen Infektionskrankheiten auch, hängt der Ausbruch der Erkrankung ganz stark vom Zustand Ihres Immunsystems ab. Ist dieses geschwächt, kann eine Gürtelrose auftreten. Der Zustand unseres Immunsystems schwächelt einerseits ganz natürlich mit zunehmendem Alter, daran können wir nicht viel machen.

Andererseits wird das Immunsystem durch im Prinzip jede gesundheitliche Störung mehr oder weniger geschwächt. Hier spielen Faktoren wie übermäßiger Stress, zu wenig oder schlechter Schlaf und die Ernährungsweise eine wichtige Rolle. Das, was ich an anderer Stelle mal als die „Big Five“ des Immunsystems zusammengefasst habe, gilt hier auch.

Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, zum Beispiel Fahrradfahren, unterstützt die natürliche Immunabwehr und stärkt die Gesundheit.

Impfung gegen Gürtelrose

Und natürlich kann man gegen Gürtelrose auch impfen. Da der Impfstoff aber nicht für alle gut verträglich ist und wir auch noch nicht so richtig lange Erfahrung damit haben, würde ich das Thema lieber in der individuellen Einzelberatung erörtern und keine generelle Empfehlung dafür oder dagegen aussprechen. Sprechen Sie uns bei Fragen und Unsicherheiten gerne an.

Kommentar hinterlassen