Wann ist Sport gesund?

Sport und Bewegung sind gesund. Das weiß jeder. Oder besser gesagt, jeder meint es zu wissen. „Weniger essen, mehr bewegen“, lautet ja oft die Devise. Aber Sport, gerade als Leistungssport betrieben, kann auch krank machen oder zumindest ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.

Frau mit Sportverletzung

Da der Bereich der Sportmedizin und Sportosteopathie in unserer Praxis einen immer höheren Stellenwert erlangt – wir betreuen zunehmend Leistungssportler aus den Bereichen Basketball, American Football, Fußball, Triathlon, Radport, Golf u. a. –, möchte ich mich diesem Thema hier einmal intensiver widmen.

Medizinische Betreuung im Leistungssport

Vor allem Leistungssportler müssen in einem exzellenten Gesundheitszustand sein, um ihre Leistung optimal abrufen zu können. Hierzu gehört natürlich ein exzellenter Zustand aller Strukturen des Bewegungsapparats, also von Knochen, Gelenken, Sehnen, Bändern, Faszien und vor allem der Muskeln. Gerade im Leistungssport kommt es immer wieder zu größeren oder kleinen Verletzungen, die aus klassisch orthopädischer oder unfallchirurgischer Sicht nach einer Weile abgeheilt sind und kein Problem mehr darstellen sollten.

Auf Ebene der Nervenrezeptoren, die überall im Gewebe vorhanden sind, kann aber jede Verletzung, sei sie auch noch so klein, zu andauernden Problemen führen, beispielsweise auf muskulärer Ebene. Es kann sein, dass ein Muskel im entscheidenden Moment vom Nervensystem nicht richtig angesteuert wird und dann das Gelenk nicht stabilisiert.

Verletzungen können neuromuskuläre Störmuster verursachen

Nehmen wir an, ein Profifußballer hat sich eine Verletzung der hinteren Oberschenkelmuskeln, der sogenannten Hamstrings, zugezogen. Diese werden dann vom zuführenden Nerven nicht mehr richtig angesteuert und können deshalb das Kniegelenk nicht mehr ausreichend stabilisieren. Ein Schuss aus der Drehung und es kann „Peng“ sagen, Kreuzband-Riss. Das bedeutet dann monatelanger Ausfall oder manchmal auch das Ende einer Karriere.

Solche Störmuster können gefunden und behandelt werden. Und das Wechselspiel zwischen Nervensystem und Muskulatur kann in Wirklichkeit noch viel komplexer sein als im geschilderten Beispiel.

Optimale körperliche und mentale Fitness ist Voraussetzung für Leistungssport

Aber wir sehen: Die körperliche Grundstruktur sollte im Optimum sein. Dazu gehört auch eine optimale Versorgung mit Nährstoffen. Denn nur so kann eine optimale Regeneration stattfinden. Wie wichtig auch die mentale Gesundheit für jeden Menschen und gerade auch für Leistungssportler ist, hat sich ja inzwischen herumgesprochen. Jede Verletzung kann auch ein emotionales Trauma darstellen und umgekehrt kann es in emotionalen Belastungsphasen eher zu körperlichen Verletzungen kommen.

All diese Themen können wir mithilfe der Funktionellen Muskeluntersuchung, sportosteopathischer Tastuntersuchung und Behandlung, Laboranalysen und anderen Methoden untersuchen und behandeln.

Freizeitsport: nicht weniger belastend als Profisport

Das alles gilt aber nicht nur für den Profisport. Ich sage immer: Ihrem Körper ist es egal, ob Sie Ihren Sport zum Freizeitvergnügen oder als Profi ausüben. Die Belastung bleibt dieselbe. Der entscheidende Unterschied ist der, dass die Freizeitsportler in der Regel nicht so intensiv medizinisch betreut werden wie die Leistungssportler.

Schon länger habe ich mich diesem Thema verschrieben und biete gerade ambitionierten Freizeitsportlern meine Expertise und Unterstützung an. Das reicht vom Sport-Check mit Untersuchung des Bewegungsapparats und des Herz-Kreislauf-Systems hin zur manuellen/ sportosteopathischen Untersuchung und Behandlung.

Ein Schwerpunkt liegt, wie bereits oben erklärt, auf der individuellen manuellen Untersuchung der Muskelfunktion, weil wir damit auch alte, länger zurückliegende Verletzungen, die nach wie vor ein Störmuster in Bewegungsabläufen auslösen, finden und behandeln können.

Plötzlichen Herztod vermeiden: Sportmedizin für Hobbysportler

Die gleichen Grundprinzipien gelten aber auch für Menschen, die nur gelegentlich Sport treiben oder sich bewegen. Trainingseffekte beginnen bereits ab 10 Minuten Gehen – so sagt es die Wissenschaft. Für ein zehnminütiges Gehtraining braucht man normalerweise nicht unbedingt einen Sportarzt. Gerade Menschen im mittleren Lebensalter ab 30–40 aufwärts sollten aber vor größeren Aktionen mindestens ihr Herz-Kreislauf-System einmal checken lassen. Ein gebrochenes Bein, ein gezerrter Muskel oder eine Sehnenentzündung aufgrund von falschem Training sind ärgerlich und oft vermeidbar, heilen aber wieder ab – ein plötzlicher Herztod ist endgültig.

Neulich habe ich einen Sportler untersucht, der an einem Spaß-Wettkampf in Italien teilnehmen wollte. Dort ist selbst bei solchen „Volksveranstaltungen“ eine vorherige sportärztliche Untersuchung Pflicht. Hier haben unsere italienischen Freunde uns an Gründlichkeit also einiges voraus. Es gilt den plötzlichen Herztod bei Sportveranstaltungen möglichst zu vermeiden!

Einen plötzlichen Herztod bei Sportveranstaltungen gilt es natürlich möglichst zu vermeiden!

Bewegung als Therapie

Andererseits ist Bewegung eben wirklich eine gute Therapie bei Störungen des Bewegungsapparats, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Auch Stoffwechselstörungen wie Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht oder hormonelle Störungen lassen sich durch Bewegung positiv beeinflussen. Neurologische Erkrankungen wie Alzheimer-Demenz, Parkinson u. Ä. können durch Bewegung häufig gebessert werden. Und auch bei Depressionen wirkt regelmäßiges Ausdauertraining nachweislich genauso gut wie Medikamente, nur mit deutlich positiveren Nebenwirkungen.

Mountainbiker im Wald

Sport und Bewegung: Die richtige Dosis ist immer individuell

Bei all diesen Gesundheitsstörungen stellt sich nur die Frage nach der richtigen Dosis und der richtigen Art der Bewegung. Auch hier sind wir gerne behilflich. Bleiben Sie also in Bewegung oder kommen Sie in Bewegung. Wir beraten Sie gerne bei der Auswahl der für Sie passenden Sportart und helfen vor allem natürlich unseren ambitionierten Leistungssportlern, egal ob Amateur oder Profi, fit und gesund zu bleiben.

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