Grippe oder Coronavirus?
Momentan werden viele Fragezeichen um das sogenannte Coronavirus in die Welt gesetzt, das zunächst in China entdeckt wurde und sich inzwischen auch in Europa ausbreitet.
Das Wichtigste zuerst: Wenn Sie Beschwerden wie Husten, Schnupfen oder Fieber haben, ist das Risiko, dass Sie mit dem Coronavirus (SARS-CoV-2) infiziert sind, laut Robert-Koch-Institut zum aktuellen Zeitpunkt zwar ansteigend, aber nach wie vor gering. Wahrscheinlicher ist, dass Sie an einer Grippe oder Erkältungskrankheit leiden.
Wenn Sie Beschwerden haben, gehen Sie bitte nicht direkt in Ihre Hausarztpraxis. Telefonieren Sie zunächst, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Falls tatsächlich eine Infektion mit dem derzeit umgehenden Coronavirus vorliegen sollte, dann sollten Sie vor allem darauf achten, niemanden anzustecken. Das bedeutet: Sie sollten näheren Kontakt zu anderen Menschen und insbesondere Menschenansammlungen meiden – dazu zählt neben Veranstaltungen oder öffentlichen Verkehrsmitteln auch das Wartezimmer in der Arztpraxis.
Wenn ein konkreter und begründeter Verdacht besteht, dass Sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, gehen Sie bitte nicht in Ihre Hausarztpraxis, sondern nehmen zunächst telefonisch Kontakt auf.
Was ist das Coronavirus?
Seit Dezember 2019 sind in China und inzwischen auch in Europa und den USA vermehrt Fälle von Atemwegserkrankungen durch das Virus SARS-CoV-2 aufgetreten (die Erkrankung heißt Covid-2019). Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nachgewiesen; eine Ansteckung ist bereits vor Beginn der Beschwerden möglich.
Nach der Ansteckung dauert es 2 bis 14 Tage, bis Beschwerden auftreten können. Diese erinnern an eine starke Erkältung bzw. Grippe oder eine Bronchitis: Typische Symptome sind Fieber, Husten, Schnupfen, Atemnot. Die Symptome treten individuell unterschiedlich stark ausgeprägt auf; während manche Patienten sich wirklich krank fühlen und Fieber haben, zeigen andere lediglich leichtere Erkältungssymptome.
Bin ich am Coronavirus erkrankt?
Eine Erkrankung sollte abgeklärt werden, wenn Sie Atemwegs- oder Allgemeinbeschwerden (z. B. Fieber, starke Abgeschlagenheit) haben und in den vergangenen 14 Tagen vor Beginn der Erkrankung entweder in einem Risikogebiet waren (China, andere südostasiatische und zunehmend auch europäische Länder) oder Kontakt zu einem bestätigten SARS-CoV-2-Fall hatten.
In diesem Fall sollten Sie sich telefonisch bei dem nächstgelegenen Gesundheitsamt melden.
Wie kann ich mich vor dem Coronavirus schützen?
Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen helfen, damit Sie sich weder mit Grippeviren – die ebenfalls momentan umgehen – noch mit dem SARS-CoV-2-Virus anstecken:
- Häufiges Händewaschen mit Wasser und Seife oder Händereinigung mit einem alkoholischen Gel (in kleinen Fläschchen in jedem Drogeriemarkt erhältlich).
- Korrektes Husten/Niesen mit einem Taschentuch vor Mund und Nase und danach Entsorgung im Abfalleimer oder Husten/Niesen in den oberen Teil des Ärmels (um ständig eingesetzte Handflächen nicht zu benetzen).
- Halten Sie Abstand von erkennbar erkrankten Personen.
Schutzmasken zu tragen, ist zur Zeit nicht sinnvoll.
Reisen
Von Reisen nach Südostasien und in andere betroffene Länder rät das Auswärtige Amt derzeit ab. Sind Sie kürzlich aus einem der betroffenen Länder zurückgekehrt und haben jetzt Atemwegsbeschwerden? Oder waren Sie mit erkrankten Personen zusammen (zum Beispiel im Flugzeug)? Dann wenden Sie sich bitte telefonisch an Ihr zuständiges Gesundheitsamt.
Das Bundesgesundheitsministerium hat ein Bürgertelefon zum Thema Coronavirus eingerichtet. Sie erreichen die Hotline 030 346465100 montags bis donnerstags zwischen 8 und 18 Uhr.
Diese Informationen basieren auf einer offiziellen Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), Stand: 27. Februar 2020.