Gesundheit erhalten statt Krankheit verwalten
Das übliche Vorgehen in der Medizin ist ja häufig, dass Krankheiten behandelt werden, wenn sie Beschwerden machen. Und das ist bei vielen Erkrankungen auch richtig so.
Beispielsweise würde ich mir den Blinddarm erst herausnehmen lassen, wenn er entzündet ist und Probleme macht. Auch bei einem gebrochenen Bein oder einer anderen körperlichen Verletzung wird man erst im Falle einer konkreten Schädigung eine entsprechende Behandlung durchführen. Bei Sportverletzungen zum Beispiel kann man sich in manchen Fällen aber schon fragen, ob man diese nicht durch vorbeugende Maßnahmen verhindern kann. Erst recht gilt das für viele der häufigsten Beschwerden, mit denen Menschen zum Arzt gehen: Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Erkältungsinfekte, Muskelschmerzen, Bluthochdruck, Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen. Hier kann man in aller Regel durch gezielte diagnostische und therapeutische Maßnahmen einen gesunden Zustand erhalten und muss nicht warten, bis Beschwerden eintreten.
Typ-2-Diabetes: Nicht erst handeln, wenn der Blutzucker messbar erhöht ist
Am Beispiel des Typ-2-Diabetes wird das gut deutlich. Wenn der Blutzucker erst messbar erhöht ist, dann geht dieser Erhöhung eine Stoffwechsel-Überlastung voraus – oft schon jahrelang. Und die verursacht bereits Veränderungen im Körper, insbesondere auch im Nervensystem und an bestimmten Hirnstrukturen. Bei erhöht gemessenem Blutzucker, einem manifesten Typ-2-Diabetes, wird es schwierig, diesen wieder loszuwerden. Dabei wäre es theoretisch ganz einfach: Umstellung der Ernährung und mehr bewegen.
Genau das schaffen aber viele Menschen nicht. Und das liegt an den veränderten Hirnstrukturen: Der „innere Schweinehund“ hat gewissermaßen ein Korrelat im Nervensystem. Das heißt nicht, dass Änderung nicht möglich wäre. Aber es ist eben nicht so leicht. Oft bleiben dann nur noch eine medikamentöse Therapie und regelmäßige Arztbesuche mit Kontrolluntersuchungen, um die Erkrankung zu kontrollieren und Schlimmeres zu vermeiden. Das nenne ich „Krankheit verwalten“.
Leider wird genau dieses Vorgehen in unserem Gesundheitssystem eher gefördert als verhindert: Es gibt sogar von den gesetzlichen Krankenkassen erwünschte Disease-Management-Programme, also „Krankheits-Verwaltungs-Programme“.
Oft bleiben dann nur noch Medikamente und regelmäßige Arztbesuche, um die Erkrankung zu kontrollieren und Schlimmeres zu vermeiden. Das nenne ich „Krankheit verwalten“.
Prävention: Gesundheit langfristig erhalten
Ich plädiere eher dafür, wo immer möglich, den Fokus auf „Gesundheit erhalten“ zu legen. An diesem Beispiel bedeutet das für mich:
- Frühzeitig in einem CheckUp die individuellen Risiken für Störungen wie Diabetes (und natürlich auch andere) zu ermitteln – also lange bevor eine Krankheit eingetreten ist
- Ihre individuellen Möglichkeiten auszuloten, Ihren Gesundheitszustand zu erhalten oder sogar zu verbessern. In uns allen stecken enorme gesundheitliche Ressourcen, die wir durch gezielte Maßnahmen aktivieren und stärken können.
Aus langjähriger Erfahrung schätze ich, dass beinahe die Hälfte aller gesundheitlichen Probleme, mit denen die Menschen in eine Arztpraxis gehen, vermeidbar wären.
Die eigene Gesundheit in die Hand nehmen: Wir möchten Ihnen relevante Infos geben
Hier in unserem News-Bereich werde ich Ihnen in nächster Zeit ein paar Dinge nahebringen, die Ihnen helfen können, Ihre Gesundheit zu erhalten, statt irgendwann Ihre Krankheit verwalten zu lassen. Dabei werden auch einige Essenzen meiner täglichen Arbeit deutlich. Und es wird Ihnen auch klar, warum wir hier in der Praxis manche Dinge etwas anders machen, als das in der „Standard-Medizin“ oft üblich ist.
Das bedeutet nicht, dass diese Standards falsch sind – im Gegenteil: Ich halte sie für unabdingbar und die Kenntnis hierüber und die Durchführung der entsprechenden Untersuchungen sind für mich unbedingte Voraussetzung für eine gute Medizin. Aber gerade wenn es um die Behandlung chronischer Gesundheitsstörungen und um die Prävention, also um das Erhalten von Gesundheit, geht, lohnt es sich, in die Grundlagenwissenschaften der Medizin – die Anatomie, Physiologie, Psychologie und Biochemie – zu schauen. Auf diesen Grundlagen lassen sich eine Reihe neuer Ansätze finden, die in der Naturheilkunde und anderen Disziplinen der Erfahrungsheilkunde als hilfreich beschrieben werden.
Viele medizinische Ansätze, die nicht der „konventionellen Schulmedizin“ zugerechnet werden, lassen sich wissenschaftlich nicht so einfach mit den althergebrachten Methoden nachweisen.
Einige dieser Methoden lassen sich mit den Ansätzen, die in der Medizin als wissenschaftlicher Standard gelten, nicht oder nur schwer überprüfen. Das liegt einerseits in der Natur der Sache, andererseits aber auch an dem methodischen Aufwand. Aufwand kostet. Und wenn sich mit dem Ergebnis kein Geld verdienen lässt, ist es eben schwierig, Sponsoren für entsprechende Studien zu finden. Dazu vielleicht an anderer Stelle noch einmal mehr.
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